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Denkmaeler

Großsteingrab

Hanerau-Hademarschen

In Hanerau-Hademarschen wurden bei Ausgrabungen ein Großsteingrab und Funde noch älterer Kulturen freigelegt. Als 1912 ein Aussichtturm gebaut werden sollte, stieß man zufällig auf eine auffällige Ansammlung von Steinen.


Daraufhin wurde eine offizielle Ausgrabung durchgeführt, die das noch bis heute sichtbare Großsteingrab freilegte. Die weitere Ausgrabung zeigte, dass die Steine des bronzezeitlichen Grabes auf Steinen einer darunter liegenden Grabkammer aus der Zeit der Trichterbecher-Kultur lagen. Es stellte sich heraus, dass diese Kammer mehrfach genutzt wurde. Dort wurden außerdem fünf Keramikgefäße gefunden, die eine besondere Zeichnung, die an das Aussehen von Fischgräten erinnert, hatten und bisher nur in Gräbern mit Bestattungen in Einzelgrabkultur im Raum Hademarschen gefunden worden waren und deshalb bekam diese Keramik die Bezeichnung "Hademarscher Becher". Das Grab ist ein Teil der Hademarscher Berge, einer Gruppe von stein- und bronzezeitlichen Grabhügeln und trägt die Sprockhoff-Nummer 172. Die Grabstelle wurde in den 1930er Jahren von Carl Rothmann als bislang einzige Anlage archäologisch untersucht. Bei dieser Grabanlage handelt es sich um ein ost-westlich orientiertes Ganggrab vom Untertyp Holsteiner Kammer dass eine Länge von 3 m und eine Breite von 1,5 m hat. Von diesem Grab sind drei Wandsteinpaare an den Längsseiten und je ein Abschlussstein an den Schmalseiten erhalten. Es sind von den drei ursprünglichen Decksteinen der westliche und der mittlere erhalten. Der Zugang zur Kammer befindet sich zwischen dem östlichen und dem mittleren Wandstein der Südseite. Dem Wandstein war ursprünglich ein circa 2 Meter langer und knapp 0,5 Meter breiter Gang aus zwei Wandsteinpaaren vorgelagert. Erhalten geblieben sind nur die beiden westlichen Gangsteine. Von den Grabbeigaben der Trichterbecherkultur sind als einziges einige Scherben von Keramikgefäßen erhalten geblieben. Die Grabkammer wurde während des ausgehenden Neolithikums von Angehörigen der Einzelgrabkultur (2800–2300 v. Chr.) nachgenutzt.  Erhalten geblieben aus dieser Belegungsphase sind Schädelknochen von sieben Erwachsenen und einem Kind. Aus dieser Phase sind drei Dolche, ein Beil aus Feuerstein, fünf Keramikgefäße und zwei geschliffene Äxte aus Felsgestein gefunden worden. Über dieser Kammer wurde in der Bronzezeit um 1200 v. Chr. ein weiteres Grab angelegt. Es wurden die Reste eines Eichensarges innerhalb einer Packung aus kopfsteingroßen Steinen gefunden. In diesem Grab waren keine Skelettreste erhalten aber die Grabbeigaben sind erhalten geblieben. Die Grabbeigaben lassen auf einen hohen sozialen Status des Bestatteten schließen. Diese bestanden aus einem goldenen Armreif, ein Schwert aus Bronze, ein Tüllbeil und zwei Keramikgefäße.

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